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Scope Ratings bewertet Adler AG mit BB
Ein BB Rating signalisiert für die Adler-Gruppe eine ausreichend einzuschätzende Stabilität, weist aber gleichzeitig auf eine bestehende Risikoanfälligkeit bei Veränderungen im wirtschaftlichen und internen Umfeld hin.
Rating Rationale
Wesentlich für die Einschätzung der Bonität der Adler AG (kons.) aus quantitativer Perspektive sind die mit Verlusten belastete Historie zu sehen in Verbindung mit einer hohen Eigenkapitalausstattung. Aus qualitativem Blickwinkel beeinflusst ein in 2012 initiierter Strategiewechsel der Gruppe das Rating von Adler.
Die quantitative Analyse bewertet die zum Zeitpunkt der Ratingumsetzung vorliegenden und testierten Konzernjahresabschlüsse der Geschäftsjahre 2009 bis 2011. Dabei stellen die Rating-Ergebnisse von Scope eine schwache Ertragskraft einer starken Eigenkapitalisierung gegenüber. So konnte der Konzern im Betrachtungszeitraum bis 2010 keine Erträge erwirtschaften, erst in 2011 konnten durch Asset Verkäufe Gewinne realisiert werden. Die Nachhaltigkeit der Ertragskraft konnte nach ersten Einschätzung von Scope zum Jahr 2012 nicht in vergleichbarer Höhe ausgewiesen werden. Vom Management des Konzerns allerdings wird ein positives Nachsteuerergebnis für 2012 erwartet.
Mit einer starken Eigenkapitalquote, welche im Analysehorizont die Marke von 70% nicht unterschreitet und sich im Zeitverlauf bis 2011 permanent erhöht (2011: 78%), hat Adler einen stabilisierenden Effekt in diesem Segment der Analyse.
Aus qualitativer Sicht befindet sich der Konzern mit der tiefgreifenden Veränderung der strategischen Ausrichtung in 2012 - ausgelöst durch eine Veränderung der Gesellschafterstruktur - zum Zeitpunkt der Analyse in einer Phase der Neuausrichtung. Risiken schätzt Scope in dem noch ausstehenden, nachhaltigen Nachweis der Umsetzbarkeit des strategischen Ansatzes ein, bedingt durch die erst kürzlich getroffenen Entscheidungen aus 2012. Dabei soll in Zukunft der Schwerpunkt von Investitionen nicht mehr in der Projektentwicklung von Grundstücken liegen. Der Fokus der heutigen strategischen Ausrichtung liegt in Investitionen in Mietimmobilien in Sekundäranlagen, welche durch Mieteinnahmen zu einem kontinuierlichen Cashflow führen sollen. Damit soll die Stabilität des Gesamtunternehmens erhöht und die Abhängigkeit von projektbezogenen Vorfinanzierungen ohne laufende Cashflows reduziert und mittelfristig abgeschafft werden.
Darüber hinaus unterliegt nach Ansicht von Scope dem strategischen Ansatz ein generelles Marktrisiko aus zwei Perspektiven:
1) birgt die Identifikation geeigneter Objekte mit einem Restrukturierungspotenzial ein Realisierungsrisiko,
2) wird eine mögliche Ausnutzung von Leverage Effekten zwar vom gegenwärtigen Zinsgefüge gefördert, kann jedoch nicht auf mittelfristige Sicht pauschal fortgeschrieben werden.
Aus Sicht von Scope ist bei der Umsetzung der Strategie mit einer sinkenden Eigenkapitalisierung zugunsten eines Leverage Effekts zu rechnen. Desweiteren ist auch das “Key Man Risk” in der personellen Struktur und Größe von Adler ein Risikotreiber des Ratings.
Die gegenwärtigen Entwicklungen und Geschäftsanbahnungen, sowie die Analyse der mittelfristigen Planung des Konzerns zeigen positive Tendenzen zur wirtschaftlichen Stabilität der Unternehmensgruppe auf. Daher erteilt Scope dem Konzern einen positiven Ausblick (positive Outlook).