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      Spanische Baufirmen kommen gestärkt aus der Krise
      FRIDAY, 08/04/2016 - Scope Ratings GmbH
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      Spanische Baufirmen kommen gestärkt aus der Krise

      Seit dem Platzen der spanischen Immobilienblase haben die großen spanischen Bauunternehmen ihr Geschäft konsequent internationalisiert. Mit Erfolg: Die Abhängigkeit vom Heimatmarkt ist stark gesunken, die Firmen sind wieder auf Wachstumskurs.

      Amerika, Asien, Europa: Irgendwo auf der Welt wird immer in großem Stil gebaut, und spanische Baukonzerne profitieren zunehmend davon. Sie erwirtschaften im Durchschnitt nur noch 35 Prozent ihres Umsatzes in der Heimat. Als die Immobilienblase im Jahr 2008 platzte, waren es noch 80 Prozent. Entsprechend hart trafen die Verwerfungen auf dem spanischen Immobilienmarkt damals die Branche.

      Aber: Die Baukonzerne steuerten in den folgenden Jahren radikal um und bauten ihr internationales Engagement aus.

      Mit Erfolg. Während der spanische Immobilienmarkt lange schwächelte und die spanische Wirtschaft nach langer Rezession erst im Jahr 2015 wieder spürbar wachsen konnte, expandieren einzelne Baukonzerne bereits seit mehreren Jahren wieder. ACS, das größte Unternehmen der Branche im Land, steigerte seinen Umsatz von 2011 bis 2015 um insgesamt 23 Prozent auf 36 Milliarden Euro pro Jahr, der auf Infrastruktur spezialisierte Baukonzern OHL legte im gleichen Zeitraum um 20 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu, der Verkehrsinfrastruktur-Spezialist Abertis wuchs um mehr als 10 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. „Die Internationalisierungsstrategie der spanischen Baukonzerne materialisiert sich zunehmend.“, sagt Philipp Wass, Director Corporates bei Scope Ratings.

      Vor allem im Mittleren Osten und in Lateinamerika haben spanische Baukonzerne in den vergangenen Jahren Neugeschäft akquiriert. Die Bevölkerung in den Regionen wächst stark, viele Staaten haben in den vergangenen Jahren viel Geld in die Infrastruktur investiert.

      „Langfristig wird das Wachstum dort höher sein als im spanischen und europäischen Heimatmarkt, wo im Wesentlichen nur die bestehende Infrastruktur erhalten wird.“, sagt Wass.

      Kurzfristig sieht die Lage insbesondere in Latein Amerika etwas anders aus: Derzeit schwächeln die lateinamerikanischen Märkte wegen der niedrigen Preise bei Rohstoffen, deren Förderung für viele Staaten der Region eine wichtige Einnahmequelle ist. „Das ändert aber nichts daran, dass die Strategie der Globalisierung der spanischen Baukonzerne richtig ist“, sagt Wass. „Ziel dieser Strategie ist es ja gerade, unvermeidbare Schwankungen in unterschiedlichen Märkten in die eine wie die andere Richtung auszugleichen, um unter dem Strich stetig zu wachsen.“ Zugleich rechnet Analyst Wass im spanischen Heimatmarkt in diesem Jahr aufgrund von Nachholeffekten mit einem starken Wachstum der Baubranche von sieben Prozent.

      Für die kommenden Jahre rechnet der Analyst in Spanien mit einem jährlichen Wachstum der Baubranche von nur noch rund zwei bis drei Prozent, während die zentralamerikanischen Volkswirtschaften nach dem Ende der Rohstoffbaisse wieder deutlich stärker wachsen dürften als zuletzt. Die Chancen stehen folglich gut, dass die spanischen Baukonzerne auch in den kommenden Jahren wachsen.

      „Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern der Selective Default von Abengoa zu restriktiveren Vergabekriterien für durch Banken bereitgestellte Kreditlinien führt“ sagt Analyst Wass. „Die Verfügbarkeit ebendieser ist eine Grundvoraussetzung, um den über das Jahr stark schwankenden Working Capital Bedarf zu finanzieren. Eine Veränderung der Vergabekriterien könnte insbesondere Unternehmen mit einer hohen Verschuldung oder einem negativen Working Capital hart treffen.“

      Rückenwind bekommt die europäische Baubranche derzeit jedoch von Anreizen der Europäischen Union wie dem Juncker-Plan, der seit vergangenem Jahr in Kraft ist und Investitionen mit einem Volumen von mehr als 300 Milliarden Euro anschieben soll. Zweistellige Wachstumsraten wie zu Boomzeiten vor der Jahrtausendwende wird die Baubranche in Europa aber vorerst nicht wieder sehen, prognostiziert Analyst Wass. Doch das braucht Unternehmen und ihre Kapitalgeber nicht zu sorgen, solange die Firmen konsequent auf Geschäft außerhalb Europas setzen.

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